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Iran: "Protest- aber auch Gewaltbereitschaft hält an"

Die iranischstämmige Journalistin Solmaz Khorsand sprach in der "ZiB 2" über die Proteste im Iran und den Fall Mahsa Amini.
Die iranischstämmige Journalistin Solmaz Khorsand sprach in der "ZiB 2" über die Proteste im Iran und den Fall Mahsa Amini. ©AFP, ORF
Die iranische Jugend revoltiert gegen die Mullahs. Täglich gibt es Demonstrationen und Proteste, aber auch Festnahmen durch die Behörden. Dazu äußerte sich ist die iranischstämmige Journalistin Solmaz Khorsand am Sonntagabend in der "ZiB 2".

Seit nun mehr sechs Wochen dauert die Protest-Revolte im Iran bereits an. So auch am Sonntag. Trotz massiver Drohungen der Revolutionsgarden gingen Menschen in vielen Städten erneut auf die Straßen. Dabei setzen die Sicherheitskräfte am Wochenende nach Berichten von Augenzeugen wieder Gewalt ein. Die Lage bleibt weiterhin äußerst angespannt.

"Wir sehen, dass die Protestbereitschaft, leider aber auch die Gewaltbereitschaft seitens des Regimes weiter anhält", fasste die iranischstämmige Journalistin Solmaz Khorsand in der am Sonntag ausgestrahlten Sendung der "ZiB 2" die Lage zusammen. Vor allem in den kurdischen Gebieten im Westen des Landes, aber auch in den ärmsten Regionen des Landes im Südosten Irans sei die Lage verheerend.

Die meisten Iraner können sich im Fall Mahsa Amini wiedererkennen

Besonders erschreckend empfindet die Journalistin dabei das ansteigende Level an Gewalt von Seiten des Regimes aus und bezieht sich dabei auf das Eindringen von Sicherheitskräften in Mädchenschulen und das Attackieren und gar zu Tode prügeln von Schülerinnen. "Und trotzdem gehen die Menschen auf die Straße und riskieren ihr Leben. Eine Dimension, die wir so bis jetzt noch nicht gesehen haben."

Auf die Frage Armin Wolfs, warum gerade der Fall Mahsa Amini eine derartige Welle des Protests im Iran auslöste, entgegnet Khorsand: "Der Fall Mahsa Amini ist deshalb so einzigartig, weil er gar nicht so einzigartig ist. Weil fast jede iranische Familie diese Erfahrung mit der Angst vor und dem Psychoterror durch die Sittenpolizei bereits selbst gemacht hat." So sei auch das Risiko, durch die Sicherheitskräfte zu Tode geprügelt zu werden, eine allgegenwärtige Sorge der Bevölkerung gewesen, auch schon bevor dies mit Amini tatsächlich geschah.

(VOL.AT)

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