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Sarg der Queen in Londoner Parlament aufgebahrt

Sarg der Queen im Londoner Parlament aufgebahrt
Sarg der Queen im Londoner Parlament aufgebahrt ©APA/AFP/POOL
Die Menschen in Großbritannien können nun im Londoner Parlament von der gestorbenen Queen Elizabeth II. Abschied nehmen. Am Mittwochnachmittag sind die Türen der Westminster Hall, wo der geschlossene Sarg der Königin aufgebahrt ist, für die allgemeine Bevölkerung geöffnet worden.
Sarg der Queen aufgebahrt
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Menschen verbeugten sich vor dem Sarg. Die Warteschlange erstreckte sich bereits über mehrere Kilometer entlang der Themse durch das Zentrum der britischen Hauptstadt.

Die ersten Trauernden waren schon am Montag zu Mittag eingetroffen, um sich einen Platz zu sichern. Am Mittwochnachmittag war der Sarg in einer Prozession vom Buckingham Palace ins Parlament geführt worden. Mehrere Soldaten hoben den in die royale Standarte eingehüllten und mit Blumen und der Imperial State Crown geschmückten Sarg auf ein violettes Podest. Um 17.00 Uhr Ortszeit (18.00 Uhr MESZ) öffneten sich dann die Türen für die Öffentlichkeit. Diese hat nun gut vier Tage lang die Möglichkeit, der gestorbenen Königin einen letzten Besuch abzustatten.

Schätzungen zufolge könnten bis zu zwei Millionen Menschen der toten Königin in der Westminster Hall die letzte Ehre erweisen. Wie das zuständige Kulturministerium am Mittwoch mitteilte, werden durchgängig mehr als 1000 Freiwillige, Security-Mitarbeiter und Polizisten entlang der Warteschlange im Einsatz sein.

Der öffentlich-rechtliche Sender BBC wird die Aufbahrung auch in einem Livestream übertragen - für Menschen, die sich die langen Wartezeiten nicht zutrauen oder nicht nach London reisen können, aber der gestorbenen Königin ihren Respekt erweisen wollen. Wer sich den Stream der BBC in voller Länge anschaut, kann den Sarg ganze 109,5 Stunden lang betrachten.

Der geschlossene Sarg war von der engsten Familie von Queen Elizabeth II. vom Buckingham-Palast in einem festlichen Trauerzug bis zum Parlament begleitet worden. In der Westminster Hall warteten Königsgemahlin Camilla, Prinzessin Kate, Herzogin Meghan, Gräfin Sophie und weitere Mitglieder der Royal Family. Die Royals nahmen gemeinsam rund um den Sarg an einem Gottesdienst teil.

Die Prozession dauerte rund 40 Minuten. Hinter dem geschlossenen Sarg schritten die Kinder der Queen, König Charles III., Prinzessin Anne, Prinz Andrew und Prinz Edward sowie Charles' Söhne William und Harry. Hunderttausende Menschen säumten die Straßen, um der nach 70 Jahren auf dem Thron gestorbenen Monarchin die letzte Ehre zu erweisen.

Der geschlossene Sarg mit dem Leichnam der im Alter von 96 Jahren gestorbenen Königin wurde auf einer Lafette transportiert, die Träger stammten aus dem Regiment der Queen's Company 1st Battalion Grenadier Guards. Er war mit der royalen Standarte bedeckt, auf einem samtenen Kissen thronte die Imperial State Crown genannte Krone, die Elizabeth traditionell zur Parlamentseröffnung trug. Dahinter lag ein Kranz aus weißen Rosen, weißen Dahlien und Blattwerk aus der königlichen Residenz Balmoral in Schottland.

Schon Stunden vorher strömten Tausende Trauernde und Schaulustige ins Zentrum der britischen Hauptstadt, um einen Blick auf die Prozession zu erhaschen. In der Innenstadt waren zahlreiche Sicherheitskräfte im Einsatz. Trotz Regens harrten bereits in der Nacht viele Leute am Ufer der Themse aus, um sich einen Platz in der Warteschlange für die Totenwache zu sichern.

Das Staatsbegräbnis für die Queen findet am kommenden Montag statt. Dazu werden Hunderte Staats- und Regierungschefs, Angehörige von Königshäusern und andere Würdenträger in London erwartet. Als große Ehre gilt, dass Japans Kaiser Naruhito und seine Gemahlin, Kaiserin Masako, anreisen werden. Japanische Monarchen nehmen traditionell eigentlich nicht an Bestattungen teil, weder im eigenen Land noch im Ausland. Dass Kaiser Naruhito dennoch kommt, sei Ausdruck der tiefen Verbundenheit zwischen der königlichen und der kaiserlichen Familie, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.

Erwartet werden zudem Bundespräsident Alexander Van der Bellen, US-Präsident Joe Biden, der französische Präsident Emmanuel Macron und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Vertreter aus Russland und Belarus sind nach Informationen der britischen Nachrichtenagentur PA unerwünscht.

(APA/dpa)

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