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Medien: Zwei Tote bei Einschlag russischer Raketen in Polen

Zwei Tote bei Explosion in Polen nahe ukrainischer Grenze.
Zwei Tote bei Explosion in Polen nahe ukrainischer Grenze. ©Symbolfoto: Screenshot Google Maps, AP
Bei einem Einschlag russischer Raketen in Polen sind unbestätigten Medienberichten zufolge am Dienstag zwei Menschen ums Leben gekommen.

Der polnische Hörfunk-Sender ZET berichtete, zwei verirrte Raketen seien in Przewodow nahe der Grenze zur Ukraine niedergegangen. Die Nachrichtenagentur AP meldete unter Berufung auf US-Geheimdienstkreise ebenfalls, bei dem Einschlag russischer Raketen seien zwei Menschen getötet worden.

Bilder aus Przewodów

Update 00.43 Uhr:


©AP

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Polen bestätigt Einschlag von Rakete aus russischer Produktion

Update 00.30 Uhr: Die polnische Regierung hat den Einschlag einer Rakete aus russischer Produktion auf polnischem Staatsgebiet bestätigt. Beim Einschlag des Geschosses in dem Dorf Przewodów nahe der Grenze zur Ukraine am Dienstagnachmittag seien zwei Menschen getötet worden, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums in der Nacht auf Mittwoch. Der russische Botschafter in Warschau sei ins Ministerium zitiert worden, um "sofort detaillierte Erklärungen" für den Vorfall zu liefern.

Jacek Siewiera (l.), Chef des polnischen Nationalen Sicherheitsbüros und Regierungssprecher Piotr Müller. ©AFP

NATO-Treffen am Mittwoch zu Explosion in Polen

Update 23.57 Uhr: Die Vertreter der NATO-Mitgliedsstaaten werden sich nach Angaben von europäischen Diplomaten am Mittwoch auf Bitten Polens treffen. Das Treffen werde auf Basis von Artikel 4 des NATO-Vertrags abgehalten. Artikel 4 besagt, dass die NATO-Mitglieder einander konsultieren, wenn etwa die Sicherheit eines Mitglieds bedroht ist.

Polen versetzt Teil seiner Streitkräfte in erhöhte Bereitschaft

Update 22.27 Uhr: Nach einer Explosion mit zwei Toten in einem Dorf im Grenzgebiet zur Ukraine hat Polen einen Teil seiner Streitkräfte in erhöhte Bereitschaft versetzt. Dies gelte auch für andere uniformierte Dienste, sagte ein Regierungssprecher am Dienstagabend in Warschau.

Update 21.58 Uhr: Nach Berichten über angebliche Raketeneinschläge in Polen hat der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala dem Nachbarland Solidarität zugesagt. "Falls Polen bestätigt, dass Raketen auch sein Gebiet getroffen haben, handelt es sich um eine weitere Eskalation vonseiten Russlands", schrieb der liberalkonservative Politiker am Dienstagabend bei Twitter. "Wir stehen fest hinter unserem Verbündeten in EU und Nato", betonte der 58-Jährige.

Update 21.56 Uhr: Der geschäftsführende Außenminister des NATO-Mitglieds Dänemark, Jeppe Kofod, bezeichnete den Vorfall auf Twitter als sehr besorgniserregend. "Wir stehen in engem Kontakt mit Polen und unseren anderen Verbündeten in der NATO." Er betonte aber auch, man wisse noch nicht genau, was passiert sei. "Wir sind dabei, das gemeinsam mit unseren Verbündeten zu klären."

Mangott sieht Russland in Erklärungsnot

Politikwissenschaftler Gerhard Mangott erzählt, warum Russland sich dringend erklären muss und was die Raketeneinschläge in Polen bedeuten.

Update 21.50 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat sich betroffen über die Explosion mit zwei Toten in Polen nahe der Grenze zur Ukraine gezeigt. "Meine Gedanken sind bei Polen, unserem engen Verbündeten und Nachbarn", schrieb die Grünen-Politikerin am Dienstagabend auf Twitter. "Wir beobachten die Situation genau und stehen in Kontakt mit unseren polnischen Freunden und Nato-Verbündeten." Die Nato hatte zuvor bekannt gegeben, dass sie Berichte über die tödliche Explosion prüfen werde.

Update 21.49 Uhr: Belgiens Premier Alexander De Croo hat Polen angesichts einer tödlichen Explosion die Unterstützung Belgiens zugesichert. "Belgien steht an der Seite Polens. Wir sind alle Teil der Nato-Familie, die mehr denn je geeint und gerüstet ist, um uns alle zu schützen", schrieb er am Dienstagabend auf Twitter. Belgien verurteile den Vorfall aufs Schärfste und spreche den Familien der Opfer und dem polnischen Volk sein tiefstes Beileid aus.

Update 21.33 Uhr: Das Pentagon erklärte, Berichte über den Raketeneinschlag prüfen zu wollen. Die Presseberichte seien dem Pentagon bekannt, sagte ein Sprecher in Washington. Zum jetzigen Zeitpunkt habe das Ministerium aber keine Informationen, die diese Berichte bestätigen könnten. "Wenn wir ein Update zur Verfügung stellen können, werden wir dies tun", sagte der Sprecher weiter.

Selenskyj fordert Reaktion der NATO

Update 21.24 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj meinte in einer ersten Stellungnahme, dass er immer davor gewarnt habe, dass sich russische Aktionen nicht nur auf sein Land beschränken würden. Zudem versicherte er Warschau seine Solidarität zu und legte sich sodann fest, dass es russische Raketen gewesen seien, die polnisches Territorium getroffen hätten. Jetzt sei eine Reaktion der NATO gefordert, verlangte Selenskyj.

Russisches Verteidigungsministerium reagiert

Update 21.10 Uhr: Es seien keine Schläge gegen Ziele nahe der polnisch-ukrainischen Grenze angegriffen worden, hieß es aus dem Verteidigungsministerium in Moskau. Die polnischen Angaben über einen Einschlag russischer Raketen auf polnischem Staatsgebiet wurden als bewusste Provokationen bewertet. Diese hätten das Ziel, die Situation zu eskalieren, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax das Ministerium weiter.

Update 21.06 Uhr: Mariusz Gierszewski, ein Reporter des polnischen Radiosenders ZET, der als erster über den Einschlag berichtete, soll unterdessen unter Berufung auf polnische Sicherheitsquellen über eine weitere Variante geschrieben haben. Es könnte sich wohl auch um Trümmer einer russischen Rakete gehandelt haben, die zuvor von der ukrainischen Armee abgeschossen worden sei.

Pentagon prüft Berichte über russischen Raketeneinschlag

Update 21.01 Uhr: Das US-Verteidigungsministerium prüft Berichte über den angeblichen Einschlag von zwei russischen Raketen in Polen. Die Presseberichte seien dem Pentagon bekannt, sagte ein Sprecher am Dienstag in Washington. Zum jetzigen Zeitpunkt habe das Ministerium aber keine Informationen, die diese Berichte bestätigen könnten. "Wenn wir ein Update zur Verfügung stellen können, werden wir dies tun", sagte der Sprecher weiter.

Erstes Video aus Polen:

Tusk ruft zur nationalen Einheit auf

Donald Tusk, der frühere EU-Ratspräsident und mittlerweile Oppositionschef in Polen, hat zur nationalen Einheit aufgerufen, wie auf Twitter zu lesen ist. Es gelte nun "vereint und solidarisch" zu sein, so Tusk.

Auch Ungarn alarmiert

Nicht nur in Polen, sondern auch in Ungarn tagt aktuell der Verteidigungsrat auf Anordnung von Ministerpräsident Viktor Orbán. In Ungarn soll man die Explosionen ganz genau beobachten.

Das US-Verteidigungsministerium erklärte, die Berichte könnten gegenwärtig nicht bestätigt werden.

Ein Vertreter der polnischen Feuerwehr bestätigte zwei Tote bei einer Explosion. "Es ist unklar, was geschehen ist", sagte der diensthabende Beamte.

Der Grenzort Przewodow © Screenshot Google Maps

Ministerpräsident Mateusz Morawiecki berief eine Sitzung des nationalen Sicherheitsrates ein, wie sein Sprecher auf Twitter mitteilte. Der Nachrichtenagentur PAP zufolge sollte das Kabinett des NATO-Mitgliedslandes um 21.00 Uhr MEZ zusammentreten.

Eine Stellungnahme der Regierung in Moskau lag zunächst nicht vor. Russland hatte am Dienstag Dutzende Ziele in der Ukraine mit Raketen angegriffen. Die ukrainische Luftwaffe berichtete von 100 Geschossen.

>> Alle News zum Ukraine-Krieg auf VOL.AT <<

(APA)

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