AA

Immer noch keine Gerechtigkeit für CEU-Studenten

Die Rektorin Shalini Randeria bedauert, dass es immer noch keine Gerechtigkeit für CEU-Studenten gibt.
Die Rektorin Shalini Randeria bedauert, dass es immer noch keine Gerechtigkeit für CEU-Studenten gibt. ©APA/FRANK STEFAN KIMMEL (Symbolbild)
Shalini Randeria, die Rektorin der Central European University (CEU), bedauert nach dem Gerichtstermin für den CEU-Masterstudenten in Wien Ahmed Samir Santawy, dass dieser weiter in Haft bleiben muss. Demnach gebe es immer noch keine Gerichtigkeit für CEU-Studenten.

Die Gerichtsverhandlung habe "die sinnlose Inhaftierung unseres Studenten", der vor über einem Jahr in Kairo verhaftet wurde, nicht beendet, betonte Raneria am Dienstag in einer Aussendung. Der Termin für die Urteilsverkündung sei auf 4. Juli festgesetzt worden.

Wiederaufnahme des Verfahrens gegen den CEU-Studenten zweimal verschoben

Nachdem seine Verurteilung Anfang des Jahres aufgehoben worden war, hätten die ägyptischen Behörden die Wiederaufnahme des Verfahrens zweimal verschoben. "Das macht diese weitere Verlängerung seiner ungerechtfertigten Inhaftierung noch unmenschlicher." Verwiesen wir auf eine Feststellung der UNO-Arbeitsgruppe gegen willkürliche Inhaftierungen, wonach Ahmed willkürlich und unter Verletzung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte inhaftiert worden sei, nur weil er sein Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung als Forscher und Privatperson wahrgenommen habe.

Ankündigung von Mahnwache vor Wiener CEU-Campus

"Als österreichische, aber auch US-amerikanische Universität hoffen wir, den 4. Juli, den Unabhängigkeitstag, als Tag der Freilassung von Ahmed feiern zu können. Wir protestieren gegen jede Verlängerung des Leidens, das Ahmed und seine Angehörigen ertragen müssen, und wir werden uns unermüdlich dafür einsetzen, dass er freigelassen wird und sein Studium in Wien wieder aufnehmen kann", betonte Randeria. Sie rief Partneruniversitäten und -hochschulen in Österreich, Europa und auf der ganzen Welt sowie Studierendenvereinigungen dazu auf, sich für Santawys sofortige und bedingungslose Freilassung einzusetzen. Außerdem kündigte sie eine Mahnwache noch am Dienstag vor dem CEU-Campus in Wien an.

Amnesty International forderte sofortige Freilassung des CEU-Studenten

Amnesty International forderte die "bedingungslose und sofortige Freilassung" von Ahmed Samir Santawy. "Er ist ein gewaltloser politischer Gefangener und befindet sich unschuldig in Haft. Alle Anklagen gegen ihn müssen fallengelassen werden", erklärte die Menschenrechtsorganisation in einer Aussendung.
"Ein junger Mann, der noch vor kurzem in Wien studiert hat, wurde aus seinem Leben gerissen und sitzt seit 16 Monaten unrechtmäßig in einem ägyptischen Gefängnis. Das alles nur, weil er sein Recht auf freie Meinungsäußerung in Anspruch genommen und den ägyptischen Staat über soziale Medien kritisiert hat. Das dürfen wir nicht hinnehmen", sagte Annemarie Schlack, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich.

Urteil des CEU-Studenten wurde später aufgehoben

Der aus Ägypten stammende Student war im Februar des Vorjahres in seiner Heimat festgenommen und wegen der Veröffentlichung "falscher Nachrichten" etwa über die Menschenrechtssituation in ägyptischen Gefängnissen im Juni 2021 durch ein Sondergericht zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil wurde später aufgehoben. Er ist ägyptischer Staatsbürger und war für die Ferien nach Ägypten zu seiner Familie zurückgekehrt.

(APA/Red)

home button iconCreated with Sketch. back to homepage
  • ADMIN AT
  • Welt
  • Immer noch keine Gerechtigkeit für CEU-Studenten