AA

Operation gegen Missbrauch von Corona-Hilfen gestartet

MIt der Operation "Sentinel" will die EU den Missbrauch von Corona-Hilfen stoppen.
MIt der Operation "Sentinel" will die EU den Missbrauch von Corona-Hilfen stoppen. ©Jens Wolf/dpa-Zentralbild/dp
Europäische Behörden, wie Europol, haben gemeinsam eine Operation gestartet, um Gelder aus dem Corona-Aufbaupaket der EU vor Betrug zu schützen.

Zusammen mit 19 Mitgliedstaaten sollen sie sicherstellen, dass die Gelder wie vereinbart ausgegeben werden, wie das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) am Freitag mitteilte. Österreich nimmt an der Operation mit dem Codenamen "Sentinel" teil.

Kriminalität zielt auf Corona-Hilfen ab

"Wir erwarten, dass die Organisierte Kriminalität auf diese Mittel abzielt", erklärte der Leiter des europäischen Zentrums für Finanz- und Wirtschaftskriminalität (EFECC), der Österreicher Burkhard Mühl, anlässlich eines Besuchs von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Freitag in Den Haag. Auch mit einem Angriff auf die Fonds von außerhalb der EU rechne Europol.

Koordinierung der Ermittlungen gegen Betrug bei Covid-19-Geldern

Konkret geht es bei der Operation um die Koordinierung der Ermittlungen gegen Betrug und gegen die kriminelle Infiltrierung der Hilfen aus der sogenannten Aufbau- und Resilienzfazilität (RRF). Um Geld aus dem Topf zu bekommen, mussten Mitgliedstaaten detaillierte Reform- und Ausgabenpläne vorlegen, die von der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten gebilligt wurden.

Erste Corona-Gelder bereits an 17 EU-Länder ausbezahlt

Eine Sprecherin der Kommission sagte am Freitag, dass bisher 19 Pläne angenommen und erste Gelder bereits an 17 Länder ausgezahlt worden seien. An Österreich überwies die EU-Kommission Ende September 450 Millionen Euro. Insgesamt soll Österreich 3,5 Milliarden Euro an EU-Zuschüssen für Projekte erhalten, deren Schwerpunkt im Bahn- und Breitbandausbau sowie in Öko-Investitionen liegen.

Corona-Aufbauprogramm der EU sieht Hilfen von 800 Mrd. Euro vor

Insgesamt sieht das Corona-Aufbauprogramm der EU Hilfen im Wert von rund 800 Milliarden Euro vor. Das Geld soll helfen, die durch die Pandemie entstandenen wirtschaftlichen Schäden zu bewältigen. Finanziert wird es über Schulden. Sie sollen bis 2058 gemeinsam getilgt werden.

An "Sentinel" nehmen außer Österreich, Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Litauen, Malta, die Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, Spanien und Schweden teil. Beteiligt sind außer Europol und OLAF, die europäische Justizbehörde Eurojust sowie die europäische Staatsanwaltschaft.

(APA/Red)

home button iconCreated with Sketch. back to homepage
  • ADMIN AT
  • Politik
  • Operation gegen Missbrauch von Corona-Hilfen gestartet