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RH-Kritik an Sanatorium Hera

&copy Sanataorium Hera
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Der Rechnungshof (RH) übt Kritik an den Kosten des Wiener Sanatoriums Hera: In einem Bericht zum Jahr 2004 ist von geringer Auslastung und hohen Personalkosten die Rede.

Empfohlen wird die Schließung des stationären Bereiches. In seiner Stellungnahme verweist der Stadtsenat auf eine Umfrage unter Mitgliedern der Krankenfürsorgeanstalt der Bediensteten der Stadt Wien (KFA), die das Haus trägt: 87 Prozent seien für ein eigenes KFA-Krankenhaus.

„Sie haben es gerne in der Hinterhand, aber sie nützen es nicht“, meinte die Grünen-Gesundheitssprecherin Sigrid Pilz, Mitglied im KFA-Vorstand, zur Umfrage. Lediglich 15 Prozent der stationären Aufenthalte aller KFA-Versicherten fänden im Sanatorium Hera statt.

Pilz sprach gegenüber der APA von einer „Geldverschwendung erster Klasse“. Das Sanatorium solle mit dem Krankenanstaltenverbund (KAV) eine Kooperation eingehen. Dabei könnten Teile von Hera für notwendige Palliativbetten verwendet werden.

Das Privatspital für die Mitarbeiter der Stadt hatte laut RH 2004 eine Durchschnitts-Bettenauslastung von nur 64,3 Prozent. Dies liege 20 Prozent unter der Normauslastung bei öffentlichen Krankenhäusern.

Im Gegenzug hoch sei der Personalaufwand: Die Gesamtkosten beliefen sich auf 33,70 Mio. Euro. Der Anteil der Personalkosten von 78 Prozent liege weit über dem Österreichschnitt von rund 60 Prozent. Die Personalausstattung habe laut RH die vergleichbaren Wiener Durchschnittswerte der Spitäler demnach deutlich übertroffen: 45 Prozent mehr Pflege- und Betriebspersonal und sogar 122 Prozent mehr Verwaltungspersonal.

Diesen Vergleich könne man nur schwer ziehen, so der Stadtsenat. Hera verfüge über einen ausgeprägten ambulanten Bereich und betreibe einige Institute, wo die Personalkosten naturgemäß höher lägen. Da man sich aber weiter um Reduzierung bemühe, werde man in zwei bis drei Jahren die Zahlen der Vergleichskrankenanstalten erreichen.

Teuer ist vor allem der stationäre Bereich: Dort fielen je Belagstag 686,74 Euro an, was laut RH 23,7 Prozent über dem Durchschnitt der Wiener öffentlichen Krankenanstalten liegt. Angesichts des für den Wiener Raum vergleichsweise geringen Anteils an stationären Versorgungsleistungen empfiehlt der RH der KFA, sich aus der stationären Versorgung zurückzuziehen.

Hier werde man alle Möglichkeiten zur Um- und Reorganisation prüfen, so der Stadtsenat. Die KFA-Präsidentin und für Gemeindebedienstete zuständige Stadträtin Sonja Wehsely (S) hatte im Juni angekündigt, dass es ab diesem Herbst eine neu ausgebaute Schwerpunkt-Station für Diabetes und Rheumatologie geben werde.

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