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Südkorea und Portugal weiter: Uruguay fehlt ein Tor

Die Südkoreaner jubeln auch dank des Ausgangs im Parallelspiel über den Achtelfinaleinzug.
Die Südkoreaner jubeln auch dank des Ausgangs im Parallelspiel über den Achtelfinaleinzug. ©AP
Eine faustdicke Überraschung hat es am Freitag in der Gruppe H gegeben.

Südkorea schlägt Portugal überraschend mit 2:1 und steht mit dem Portugiesen im Achtelfinale, weil Uruguay im Parallelspiel zwar gewinnt, aber am Ende gegen Ghana ein Tor zu wenig schießt.

Südkorea nach 2:1 im Achtelfinale

Südkorea steht zum dritten Mal in der Geschichte im Achtelfinale einer Fußball-Weltmeisterschaft. Die "Taeguk Warriors" feierten am Freitag in Al Rayyan einen 2:1 (1:1)-Erfolg über Gruppensieger Portugal und sicherten sich aufgrund der höheren Anzahl an erzielten Toren bei gleicher Tordifferenz im Vergleich mit Uruguay Platz zwei in Gruppe H. Die Portugiesen sind trotz der Niederlage Gruppensieger. Das entscheidende Tor machte der Ex-Salzburger Hwang Hee-chan (91.)

Liveticker Südkorea-Portugal

In einem munteren Spiel brachte Ricardo Horta die Selecao früh in Führung (5.). Nach knapp einer halben Stunde gelang Kim Young-gwon der Ausgleich (27.). Kurz vor Spielende erzielte Hwang den viel umjubelten Siegtreffer. Portugal trifft im Achtelfinale auf den Zweitplatzierten der Gruppe G mit Brasilien, Serbien, Kamerun und der Schweiz. Südkorea erreichte bei der elften WM-Teilnahme zum dritten Mal den Sprung in die K.o.-Phase. Im Parallelspiel der Gruppe H feierte Uruguay einen am Ende bedeutungslosen 2:0-Erfolg über Ghana.

Portugal hatte bereits vor dem Spiel das Achtelfinal-Ticket in der Tasche. Teamchef Fernando Santos rotierte aus diesem Grund kräftig durch und veränderte seine Startelf gleich auf sechs Position. Joao Felix, Bruno Fernandes und Bernardo Silva nahmen unter anderem auf der Bank Platz. Superstar Cristiano Ronaldo startete abermals im Sturmzentrum, zu ihm gesellten sich diesmal Horta und Joao Mario auf den Außen.

Südkorea-Teamchef Paulo Bento musste im Duell mit seinem Heimatland aufgrund der roten Karte gegen Ghana auf der Tribüne platznehmen, vertreten wurde er von seinem Assistenztrainer Sergio Costa. In der Startelf gab es drei Veränderungen.

Spitzenreiter Portugal erwischte einen Blitzstart. Diogo Dalot tauchte von rechts in den Strafraum ein, bediente den im Rückraum wartenden Horta und dieser traf aus kurzer Distanz zur frühen Führung (5.). Südkorea stand zu Beginn des Spiels tief, ließ allerdings bis auf den Treffer keine weiteren gefährlichen Aktionen zu. Einzig der heute als Linksverteidiger aufgebotene Joao Cancelo scheiterte mit einem Schuss aus spitzem Winkel (15.).

Nach einer Viertelstunde schraubte Südkorea die Offensivbemühungen in die Höhe. Kim Jin-su brachte den Ball erstmals im Tor von Diogo Costa unter, es lag allerdings eine Abseitsposition vor (17.). Zehn Minuten später fiel der zu diesem Zeitpunkt verdiente Ausgleich. Ein scharf getretener Eckball sprang von Ronaldos Rücken unglücklich zu Kim Young-gwon, dieser schob aus kurzer Distanz ein (27.). Nach dieser Aktion übernahm Portugal bis zum Pausenpfiff das Kommando. Die beste Chance vergab Ronaldo, als er nach einem Distanzschuss von Vitinha den Abpraller aus schwieriger Position nicht im Tor unterbrachte (42.).

Die erste Chance nach Seitenwechsel hatte abermals Ronaldo. Nach einer Halbfeldflanke traf der Kapitän den Ball nicht richtig, stand aber vermutlich knapp im Abseits (52.). Danach verflachte das Spiel für eine Weile, beide Teams konnten sich keine gefährlichen Chancen erarbeiten. Folglich wurde frisches Personal aufs Spiel gebracht. Rafael Leao und Andre Silva kamen aufseiten der Selecao neu ins Spiel, Ronaldo verließ das Feld. Auf der Gegenseite kam der frühere Salzburger Hwang zu seinem Debüt bei dieser WM.

Kurze Zeit nach den Wechseln vergab Hwang In-beom eine aussichtsreiche Schussgelegenheit (67.) In der Schlussphase war Portugal darauf bedacht, das Unentschieden über die Zeit zu bringen, Südkorea zeigte viel Kampfgeist, der am Ende belohnt wurde. Hwang erzielte in der Nachspielzeit nach einer portugiesischen Ecke aus einem Konter nach Vorlage von Son Heung-min den viel umjubelten Siegtreffer (91.).

Uruguay und Ghana fahren heim

Uruguay und Ghana haben sich im Gleichschritt von der Fußball-Weltmeisterschaft verabschiedet. Den Südamerikanern half am Freitag auch ein 2:0 (2:0) gegen die Westafrikaner nicht, da Südkorea im Parallelspiel gegen Portugal die drei Zähler einstreifen konnte. Ein Treffer fehlte der "Celeste" zum Aufstieg. Die Ghanaer hätten einen Sieg benötigt, um aus eigener Kraft den Einzug ins Achtelfinale zu schaffen. Auch sie verließen den Platz am Ende mit hängenden Köpfen.

Liveticker Ghana - Uruguay

In der Neuauflage des für Ghana bitter verloren gegangenen Viertelfinales von 2010 - Asamoah Gyan verschoss nach Suarez-Rot einen Strafstoß, Uruguay siegte im Elferschießen - hatten die "Black Stars" die große Chance, in Führung zu gehen. Andre Ayew scheiterte aber per Foul-Elfmeter an Uruguays Sergio Rochet (21.). Giorgian De Arrascaeta brachte Uruguay dann mit einem Doppelschlag in der 26. und 32. Minute auf Aufstiegskurs. Durch Südkoreas späten Treffer war alles am Ende Makulatur.

Uruguays Teamchef Diego Alonso stellte im Entscheidungsspiel auf eine Viererkette um, auf der Bank blieb Kapitän Diego Godin. Im Angriff erhielt Luis Suarez im Vergleich der bisher enttäuschenden Altstars den Vorzug vor dem ebenfalls 35-jährigen Edinson Cavani, im Mittelfeld begann De Arrascaeta - ein Schachzug, der sich auszahlen sollte.

Eine Viertelstunde tat sich wenig, ehe Ghana ein unliebsames Deja-vu der Ereignisse von 2010 erlebte. Jordan Ayew zog ab, Keeper Rochet konnte nur ungenügend parieren und nahm bei seiner folgenden Abwehraktion Mohammed Kudus mit. Der deutsche Referee Daniel Siebert gab nach VAR-Intervention Strafstoß, Andre Ayew ließ sich lange Zeit und scheiterte an Rochet.

Der Elfer zeigte dennoch Wirkung. Während Ghana haderte, beendete Uruguay seine Torsperre in Katar. Eine Hereingabe von rechts verpassten zwei Afrikaner, Suarez' Schuss konnte Ghanas Lawrence Ati Zigi noch abwehren, De Arrascaeta staubte aber per Kopf ab. Der 28-Jährige von Flamengo Rio legte kurz darauf nach. Wieder fand Uruguay mit einer schnellen Kombination Platz in Ghanas Hintermannschaft, nach einem Schupfer von Suarez traf De Arrascaeta volley. Einzig eine Verletzung von Mittelfeldmotor Rodrigo Bentancur trübte die himmelblaue Freude, der Tottenham-Profi musste vom Feld.

Ghana fing sich bis zum Pausenpfiff nicht mehr, vor dem Abgang in die Kabine steckten Ayew und Co. noch am Spielfeld die Köpfe zusammen. Die "Black Stars" mussten eine Reaktion zeigen. Trainer Otto Addo traute sie den Ayew-Brüdern offenbar nicht zu, beide kehrten in der zweiten Halbzeit nicht mehr aufs Feld zurück.

Ghana konnte sich Vorteile verschaffen, da Uruguay schon im Verwaltungsmodus war. Siebert schritt noch einmal zum Bildschirm, nachdem Nunez im Zweikampf mit Daniel Amaltey zu Fall gekommen war. Ein Elfer blieb aber aus. So rannten die Minuten herunter, weil Ghana zu ideenlos agierte. 85 Minuten waren gespielt, als die Kunde von Südkoreas Führung eintraf. Nervosität machte sich auf Uruguays Bank breit. Suarez und Nunez waren schon vom Feld, Cavani wurde im Strafraum gesucht. Der Mittelstürmer monierte in der 93. Minute vergeblich Elfmeter, der VAR griff nicht ein. Auch acht Minuten Nachspielzeit rannten herunter. Die Uruguayer beendeten die Partie im Disput mit Siebert.

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(APA)

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