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Wenn der Milchmesser zweimal klingelt

©Die Modellregion Vorarlberg wird aktuell auf die Bewährungsprobe gestellt.
Steigende Inzidenz, verschärfte Maßnahmen in Lustenau und dem Bregenzerwald und verstörende Bilder vom "Corona Sundowner" an der Bregenzer Pipeline – ein Kommentar.

"Modellregion Vorarlberg, quo vadis? Anfangs sah es für das Vorzeigeprojekt gut aus, ganz Österreich blickte voller Ehrfurcht nach Westen. Das Land war Spitzenreiter, sowohl was das Testangebot betraf, als auch in Sachen Reaktionszeit, wenn es um das Auftreten des Virus, Contact Tracing und der Abriegelung betroffener Gebiete ging. Inzwischen sehen die Prognosen eher düster aus. Infektionen häufen sich wie die Zahl liegengelassener Bierdosen an der Bregenzer Pipeline. Zu sehen auf einem verstörenden Bild, das am Wochenende auf Social Media die Runde machte. Als ob man etwas zu feiern hätte. Offensichtlich können einige wenige mit der wiedererlangten Freiheit nicht umgehen und setzen damit die Gesundheit und die Freiheit aller, die sich an die Maßnahmen halten, aufs Spiel. Damit wird sich die hochgepriesene Modellregion wohl bald in den 'Müllkübel' der Corona-Historie verabschieden. Im Gegensatz zu manch einer Bierdose, welche dann dank des Einsatzes des Bregenzer Bauhofs am Sonntagmorgen entsorgt wurde."

Sind wir gescheitert?

"Nach dem 'Besuch beim Wirten' ab zur 'After Hour' beim 'Corona Sundowner' am Seeufer? Gescheitert sind nicht die Sicherheitskonzepte von Veranstaltern oder Gastronomen, was die nicht vorhandenen Infektionen in besagten Branchen belegen. Gescheitert ist auch nicht eine vorbildliche Test- und Impfstruktur. Gescheitert ist damit wohl eher eine Maßnahmen-Politik, die den Behörden oder der Exekutive die Hände bindet. Denkt man an die Bregenzer Pipeline, hört man von Beamten, die es mit Klientel zu tun haben, welches überschwänglichen Bierkonsum mit dem im Maßnahmenpaket 'psychischem Wohlbefinden' legitimiert und damit konform handelt. Damit bleibt das Virus, und vor allem die hochansteckende britische Mutation, weiter im Land und findet seine 'Wirte'. Oder klingelt im Bregenzerwald sogar direkt an der Haustüre. Zumindest, wenn ein gewisser Milchmesser die Runde macht."

Joachim Mangard, VOL.AT

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