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Schokoladenhersteller Ritter droht Kartellbuße

Dem Schokoladenhersteller Ritter ("Ritter Sport") droht einem Medienbericht zufolge eine Kartellstrafe. Es gehe um den Verdacht unerlaubter Preisabsprachen mit Kraft, Nestlé und anderen Lebensmittelproduzenten im Jahr 2008
Die Bonner Behörde will die Strafe demnach in Kürze bekanntgeben. Von dem Unternehmen könnten die Kartellwächter laut “Handelsblatt” bis zu 30 Mio. Euro verlangen. Das wären zehn Prozent des Umsatzes. Ein Kartellamtssprecher wollte sich auf Nachfrage der Zeitung nicht zur Höhe der Bußgelder äußern. Zwar seien zehn Prozent vom Umsatz möglich, Reduzierungen aber generell denkbar. Etwa, wenn nur kleine Teile des Sortiments oder des Vertriebsgebiets vom Kartell betroffen gewesen seien. Jedoch befinde sich das Verfahren in einem “fortgeschrittenen Stadium”. Dabei würden auch Wege zu einer einvernehmlichen Lösung mit Ritter Sport untersucht. Wann eine Geldstrafe verkündet werde, sei noch offen.

Firmenchef Alfred T. Ritter droht für den Fall einer Strafe in Höhe von 30 Mio. Euro mit radikalen Konsequenzen: “Die Firma wäre dann so sterbenskrank, dass ich sie nicht fortführen würde”, sagte er der Zeitung.

Bevor der Familienbetrieb 2008 die Preise erhöhte, hatte er bereits länger Verluste geschrieben. “Inzwischen schreiben wir wieder schwarze Zahlen, wenn auch keine riesigen, sondern relativ kleine”, sagte Ritter. “Wenn das Kartellamt glaubt, wir würden Preise absprechen, um uns unglaublich zu bereichern, sollten sie sich die Ergebnisse einmal anschauen.” Bei den vorgeworfenen Preisabsprachen mit anderen Schokoherstellern handle es sich um “absurdes Theater”, sagte Ritter.

Ritter Sport habe wie andere Hersteller auch vor drei Jahren die Preise erhöht, weil die Rohstoffkosten gestiegen seien. Damals habe Ritter Sport die Preise sogar ein Fünftel stärker angehoben als die Konkurrenz, weil das schwäbische Familienunternehmen besonders hochwertige Rohstoffe verarbeite, sagte Ritter der Zeitung. Dies aber habe die Kartellbehörde “dezent übersehen”. Die Preiserhöhungen bei Ritter Sport seien auch nötig gewesen, weil das Unternehmen in den Jahren zuvor Verluste gemacht haben, sagte Ritter. “Inzwischen schreiben wir wieder schwarze Zahlen, wenn auch keine riesigen, sondern relativ kleine”, sagte Ritter.

Ritter Sport produziert ausschließlich seine quadratische Schokolade. Das Familienunternehmen hat 800 Mitarbeiter und ist weltweit in 90 Ländern vertreten.

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